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Das dreidimensionale Trimmen

Das dreidimensionale Trimmen sollte ich eigentlich dreidimensionales Sockeln nennen, denn in der Abrechnung kennzeichnet das Trimmen nur eine okklusionsbezogene Ebene zweier Modelle. Das Sockeln hingegen, beinhaltet in der KFO immer das Dreidimensionale eines Modells.

Per Definition ermöglicht es die diagnostische Auswertung der Modelle und die gebissbezügliche Zuordnung von Einzelergebnissen.

Um das zu verstehen, muss man die drei Ebenen kennen und wozu man sie nutzen kann. Ich versuche hier einmal Theorie und Praxis zusammenzuführen.


1. Kauebene

Die Kauebene wird in der Diagnostik als horizontale Bezugsebene genutzt. Heisst:
Beurteilung von Abweichungen in vertikaler Dimension
(unterschiedliche Zahnhöhe)                     

Wenn ich Diagnostikmodelle ohne Sockelgerät herstellen muss, beginne ich mit dem Unterkiefer.
Er wird von der Fläche, wo i.d.R. die 6er enden etwas plan geschliffen.
Gerade soviel, dass ich das Modell „kippelfrei“ an den Trimmer stellen kann.
Durch das Beschleifen der Grundfläche, richte ich das Modell in der Kauebene aus.
Wenn man den UK vor sich auf Augenhöhe platziert, sollte man die Zähne versuchen auszublenden und sich auf die Zahnkämme konzentrieren. Die Front parallel und die Seiten in gleicher Höhe mit leichtem Anstieg nach dorsal (hinten).

Soweit fertig, muss der OK seine plane „Stellfläche“ bekommen.
Dafür kann die Bissnahme aufgelegt werden und die Grundfläche bzw. Stellfläche des OK beurteilt werden. Ist sie schräg, muss nachgebessert werden, bis sie eine gerade horizontale Fläche aufweist.2.



2. Tuberebene

Die Tuberebene dient als vertikale Bezugsebene. Heisst:
Durch den senkrechten Verlauf zur Raphe-Median-Ebene lassen sich sagittale Abweichungen der Zähne bestimmen (z.B. Mesialwanderung)

Nachdem die Grundflächen des OK und UK parallel sind, schaue ich mir an den zusammengesetzten Modellen an, wieweit der letzte Zahn jeweils im OK und UK zurücksteht. Danach beschleife ich die „Rückseite“ des Oberkiefers und achte auf ausreichend Abstand zum letzten Zahn und auf einen rechten Winkel zur Raphe-Median-Ebene. Nun den UK, Biss und OK zusammensetzen und alles zusammen bis zur Oberkiefertuberebene ranschleifen.

3. Raphe-Median-Ebene

Diese Ebene ist die sagittale Bezugsebene. Heisst:
Es werden transversale Abwegigkeiten beurteilt; quasi ein Symetrievergleich
Orientiert wird sich:
An der Kreuzungsstelle zweite oder dritte Gaumenfalte
Punkt am Übergang harter zum weichen Gaumen
Dritter Punkt im Bereich der Gaumennaht (Sutura palatina mediana)



Das ist eine Variante, wie man das Modellpaar dreidimensional trimmen kann.
Vielleicht machst Du es ganz anders. Bitte schreibe es auf, oder gib Anregungen, wie man es noch machen kann.